Offensichtlich unsichtbar: die Geschichte einer Brunnensanierung
Er gehört vielleicht nicht zu den bekanntesten Berner Brunnen, dafür steht er aber an einem besonders schönen Ort: Im Innenhof des Berner Generationenhauses bildet der Burgerspittelbrunnen das Zentrum dieses Ortes der Begegnung gleich neben dem Bahnhofplatz.
Von 2012 bis 2015 wurde der historische Bau des Burgerspittel einer vollständigen Sanierung unterzogen. Dabei wurde auch der Burgerspittelbrunnen sanft saniert. Es hat sich bald danach herausgestellt, dass der aus dem Jahr 1742 datierende Brunnen einer gründlichen Überholung bedarf, um möglichst viel der bestehenden Substanz zu erhalten. Wir durften uns dieser herausfordernden Aufgabe stellen und haben die Arbeiten am Brunnen ausgeführt.
Einige Teile des Brunnenstocks mussten aufgrund der starken Verwitterung vollständig ersetzt werden. Da das ursprünglich verwendete Material nicht mehr zur Verfügung stand, musste eines gefunden werden, dass sich in Optik und Beschaffenheit dafür eignete. Die neuen Teile wurden schliesslich in Nero Marquina ausgeführt.
Der Brunnen hatte zuvor eine offene Wasserführung, das Wasser wurde also durch eine Bohrung im Stein direkt durch den Brunnenstock hinaufgeführt. Nach der Sanierung fliesst das Wasser nun über Leitungen im Innern des Brunnenstocks. So soll verhindert werden, dass das Wasser das Material im Innern beschädigt.
Um das Gewicht und die Kräfte der Vase, die auf dem Brunnenstock thront, besser zu verteilen und die Gefahr einer Instabilität zu bannen, wurde im tragenden Element unter der Vase ein massgefertigtes Stahlkreuz unsichtbar eingelassen.
Das Resultat der Sanierung: Wer nicht ganz genau hinschaut, wird kaum bemerken, dass der Brunnen erst kürzlich saniert wurde und damit wieder unerschütterlich, sicher und funktionstüchtig an seinem Platz in dieser Oase der Ruhe inmitten der Stadt steht.
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